Zwei Einzelhandelsriesen. Zwei Innovatoren im Bereich Verbraucherdienstleistungen. Seit einiger Zeit auch im Bereich Gesundheit.

Ein spannender Vergleich mit ähnlichen Tendenzen der Organisationen. 2019 stellte Walmart sein erstes Gesundheitszentrum vor und expandierte bis in das Jahr 2021 mit 20 Zentren, davon 14 rund um Atlanta. 
Migros begann schon fast ein Jahrzehnt zuvor, sich an Medbase zu beteiligte. Acquisitionen der Pharmazie und Zahnmedizin folgten und die Vision hin zu einer koordinierten Versorgung wuchs. (Siehe auch hier: https://lnkd.in/e96nFbkY). Parallel dazu begannen beide Unternehmen mit der Einführung von Omni-Channel Angeboten. In jüngerer Vergangenheit waren dies, der Zeit entsprechend, telemedizinische Dienstleistungen.
Im Gegensatz zu Medbase stellt sich Walmart jedoch noch breiter auf. Neben Medizin/ Zahnmedizin und Pharmazie sind dies bei dem US-Riesen die Augenheilkunde sowie das Portfolio der Höhrakustik.
Bekannt war Walmart auch in der Vergangenheit, verschreibungspflichtige Medikamente zu erschwinglichen Preisen zu verkaufen. Ärzte verwiesen jahrelang Personen mit geringerem Einkommen an Walmarkt und ihre «$4 Prescription List». Doch auch im Pharmaziebereich geht der US-Riese einen deutlichen Schritt weiter als das Schweizer Unternehmen. Es handelt sich dabei um die Einführung eines eigenen Insulins welches bis zu 75 % günstiger im Vergleich eines Markeninsulinproduktes ist. Steigende Insulinpreise in den USA sind schon seit langer Zeit ein grosses Problem. 

Es zeigt sich, wie der US-Anbieter den Gesundheitsmarkt deutlich schneller disruptiv verändern möchten. Dies ist in den USA durch weniger Regulierungen wohl auch deutlich leichter zu bewerkstelligen. Durch zahlreiche Ressourcen, eine dominante Marktreichweite, einen starken Brand und Fachwissen der Einzelhandelsbranche sind beide Unternehmen eine starke Kraft im ambulanten Sektor des Gesundheitswesen geworden.